Liebe VESE-Mitglieder und VESE-Interessierte
Die Themen dieses Newsletters:
1) Neue Solargenossenschaft in Neuchâtel
2) Abrechnung von Eigenverbrauchsgemeinschaften
3) Anmeldung zum Swissgrid-Besuch
4) Konkurs nach hohem Dachnutzungsentschädigungs-Angebot
5) SolarMax 2.0 – WR-Tauschservice und Überwachungsfrage
6) Stellungnahme EnV / Strom VV
1) Neue Solargenossenschaft in Neuchatel
Der Bau von grossen Solarstromanlagen in der Schweiz ist rückläufig, nur noch selten werden neue Solargenossenschaften gegründet. Chancen bestehen in der Zusammenarbeit mit zukunftsoffenen Energieversorgern und Energiestädten: Am 20. Juni 2016 wurde in Neuchâtel die „Coopérative Solaire Neuchâtel“ gegründet. Die Stadt stellt kostenlos ein Schulhausdach zur Verfügung und kauft den Eigenverbrauchsanteil langfristig zu einem Fixpreis, der den heutigen Stromkosten entspricht. Aufgrund vom hohen Strombedarf – u.a. für das Hallenbad – wird 70 % des Solarstromes der 100 kWp-Anlage zeitgleich vor Ort konsumiert. Auch interessant ist hier die Zusammenarbeit mit dem lokalen Stadtwerk: Viteos SA kauft den restlichen Solarstrom und ist gleichzeitig für die Ertragsverteilungen an die Genossenschafter zuständig – via Stromrechnung, sofern diese im Versorgungsgebiet sind. Weitere Informationen unter www.coopsol.ch
2) Abrechnung von Eigenverbrauchsgemeinschaften
Die Umsetzung von Eigenverbrauchsgemeinschaften wird je nach Gebiet und EVU sehr unterschiedlich geregelt.
Aufgrund mehrerer Anfragen haben wir von VESE unter www.vese.ch/evg einen Vergleich der Abrechnungslösungen von EKZ, SAK und ewz skizziert. Die Lösung gemäss BFE-Vollzugshilfe sollte überall durchsetzbar sein, manche Verwaltung mag jedoch vor der internen Verrechnung zurückschrecken. Energie Zukunft Schweiz hat mittlerweile eine Abrechnungssoftware für Private entwickelt: http://www.energiezukunftschweiz.ch/de/neueenergie/abrechnung.php
3.) Anmeldung zum Swissgrid-Besuch
Am Abend vom 22.9.2016 können bis zu 30 VESE-Mitglieder einen Blick hinter die Kulissen von Swissgrid werfen.
– Wie spürbar ist die PV-Produktion im Schweizer Netz, wo zeichnen sich Herausforderungen ab?
– Wie vermarktet Swissgrid die KEV-Energie? (Wetterprognose – Zusammenspiel mit Stromhandel)
Wir freuen uns, Swissgrid persönlich kennenzulernen und auf einen interessanten Austausch.
Programm: www.vese.ch/wp-content/uploads/einladung_swissgrid_V01.pdf, Anmeldung bis 20.8.2016 an info@vese.ch (kostenlos für VESE-Mitglieder – werden Sie ggf. heute noch Mitglied :-) ).
4.) Konkurs nach hohem Dachnutzungsentschädigungs-Angebot
Im Mai 2015 hat eine Solargenossenschaft für eine Solardachnutzung 2% vom Stromertrag angeboten, wurde jedoch von einem deutschen Anbieter bei weitem überboten: Jährlich 3.50 CHF/m2 benutzte Solarfläche haben den Gebäudebesitzer überzeugt. Nun, ein Jahr nach dem Vertragsabschluss, sei der Anbieter in Konkurs, und die Solargenossenschaft erhält eine zweite Chance.
Überhöhte Erwartungen an Nutzungsentschädigungen müssen auch beim ASTRA in Frage gestellt werden: Für ein Projekt entlang einer Autobahn wurde „in Anlehnung an Dachmieten“ 1.70 CHF/m2 erwartet – was etwa 10% vom Stromertrag entsprochen hätte. Unter dieser Bedingung ist es nicht verwunderlich, dass trotz Wohlwollen kaum PV entlang von Autobahnen entsteht. Zur Entschädigung gewisser Umtriebe seitens Gebäudeeigentümer ist eine moderate Dachnutzungsentschädigung angebracht, sie mag jedoch selten das ausschlaggebende Element sein.
5.) SolarMax 2.0 – WR-Tauschservice und Überwachungsfrage
Bei der SolarMax MT-Serie sind schon mehrfach Booster-Fehler aufgetreten. Nach der Insolvenz von Sputnik Engineering („SolarMax 1.0“) war die Organisation eines Ersatzgeräts vorerst nicht einfach. Alternative Hersteller boten Substitutionsprodukte an, aber gut 3000 CHF hat ein 15 kWp-Wechselrichter-Austausch dennoch gekostet, und die Überwachung über MaxWeb würde mit einem Drittprodukt nicht funktionieren. Mittlerweile funktioniert der SolarMax-Eintauschservice wieder, in wenigen Tagen wird für 1140 CHF ein Tauschgerät geliefert und eine Woche später das defekte Gerät abgeholt. Die Abwicklung erfolgt über den CH-Sitz in Salez, Kontakt alois.stoeckl@solarmax.com (für den Bestellservice via Internetseite kann man sich als Schweizer nicht registrieren).
Ein VESE Mitglied ist mit der Herausforderung konfrontiert, dass beim Austausch von defekten MaxWeb-Datenloggern durch SolarLog die bestehenden Referenzzellen von Sputnik nicht korrekt bei SolarLog eingebunden werden können. Bitte melden Sie sich (info@vese.ch), wenn das Problem auch Sie betrifft. Wenn ein entsprechend breiter Bedarf nachgewiesen werden kann, sollte SolarLog zu einer Implementierung bewegt werden.
6. Vernehmlassung EnV / Strom VV
VESE erarbeitet eine Stellungnahme zur Änderung von EnV und Strom VV (https://www.admin.ch/ch/d/gg/pc/pendent.html):
Bei der EnV sind folgende Anpassungen in Zusammenhang mit der kostendeckenden Einspeisevergütung und der Einmalvergütung vorgesehen: Anpassung der Vergütungssätze, Abbaureihenfolge der Warteliste von baureifen „Springer-Anlagen“, Überführung des Auszahlungsprozesses und Präzisierungen. In der StromVV sind folgende Änderungen geplant: Fahrplanorientierte Vergütung und Änderungen betreffend Einforderung des Marktpreises.
Wenn Sie hierbei mitwirken möchten, melden Sie sich bitte bis zum 16.Juli 2016.
Die Erhöhung der KEV-Umlage auf 1.5 Rp/kWh wurde mittlerweile vom Bundesrat beschlossen, siehe Bericht dazu auf ee-news.
Haben Sie Anregungen / Fragen zum Newsletter? Dann können Sie uns gerne unter info@vese.ch erreichen.
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