Solarstrombörsen

Auf verschiedenen Internet-Plattformen werden Herkunftsnachweise (HKN, auch ökologischer Mehrwert genannt) von Solarstrom gehandelt. Energieversorger schreiben eine gewisse Menge Solar-HKN aus, um ihre Stromprodukte ökologisch aufzuwerten; auf anderen Plattformen können Private direkt „die Sauberkeit“ ihres Stroms zukaufen.

Abnahmeverträge werden meist nur für ein Jahr geschlossen, woraus kaum eine langfristige Investitionssicherheit resultiert. Nur rund 1/3 der Solarstromproduktion wird aktuell über die KEV vergütet – entsprechend viele unverkaufte HKN stehen einer geringen Nachfrage gegenüber, weshalb die Preise tief sind. Einjährige HKN-Verkaufsverträge können als Zuverdienst für auf Hoffnung erstellte PV-Anlagen gesehen werden, bieten jedoch keine wirtschaftliche Grundlage für Investitionen in neue Anlagen.

www.stromvonhier.ch: Private Handelsplattform, Handel von Produzenten an Konsumenten in den Regionen Emmental, Köniz, Trub, Oberaargau. Der Herkunftsnachweis wird dem Kunden über die Stromrechnung verrechnet.

www.oekostromboerse.ch: Seit November 2017 die gemeinsame Einkaufsplattform von Energiezukunft Schweiz, 8 Aargauer Energieversorgern sowie EKZ (vormals solarstrom.ch). Die HKN-Preise sind aufgrund grösseren Nachfragemengen von 0.6 Rp/kWh in 2015 auf rund 2 Rp/kWh gestiegen.

www.buyeco.ch: Plattform aus der Romandie

www.fairpower.ch: Vermarktung von Herkunftsnachweisen an Private und Unternehmen

www.stromallmend.ch Peer-to-Peer Netzwerk für Solarstrom Produzent*innen und Konsument*innen organisiert durch Energie Genossenschaft Schweiz. Wir sorgen garantiert für mehr Solarstrom im Netz!

www.wandu-energie.ch Bietet Solarstromproduzenten ab 500 MWh/Jahr langfristige Kooperationen an. Die Wandu Energie AG aus Trubschachen hat Erfahrung im Ökostrommarkt seit 2011, ist naturmade star zertifiziert und arbeitet unter anderem mit der MIGROS Pensionskasse.

Des weiteren bestehen viele lokale Initiativen mit kleineren Handelsmengen; es bleibt jedoch die Problematik, dass die nachgefragten Mengen weit unter dem Angebot liegen.

Der Schlüssel zum Verkauf grösserer Mengen Ökostrom ist die Einführung von einem ökologischen Basis-Stromprodukt durch die Elektrizitätswerke, was einen entsprechenden Zukauf bewirkt (neues Beispiel SAK 2016: 4% Solar im Basisstrommix, 40% im Ökostrommix). Die Vermarktung von Solarstrom gegen Aufpreis ist hingegen schwierig.